Rund um die Reise Reiseberichte Transsib
Transsib Moskau-Peking Juni 2007
Hallo Frau Sommer,
als aller erstes möchten wir uns alle für die ausgezeichnete
und äusserst zuvorkommende Reiseplanung -/vorbereitung Ihrerseits bedanken.
Wir schwärmen immer noch von der ganz tollen Reise mit der Transsib von Moskau nach Peking!
Es hat alles bestens geklappt:
nachdem wir uns mit Marius Börsting am 06.06.2007 in Berlin getroffen haben,
sind wir am 09.06.2007 nach Moskau geflogen.
Der Transfer zur Gastfamilie hat, wie alle Transfers auf der ganzen Reise,
wunderbar funktioniert.
Die Gastfamilien in Moskau und Irkutsk waren sehr herzlich
und wir konnten auf Tuchfühlung mit dem russischen Alltagsleben gehen.
Am 11.06.2007 ging's dann mit der Zugnummer 10 (Baikalexpress) los
bis nach Irkutsk:
unvergesslich die große Weite des russischen Kontinents zu erleben,
zunächst durch eine hügelige Landschaft,
vorbei an vielen Datschas und Weideland,
die erste Nacht im Zug bei Mondschein über den mit Tannenwäldern übersäten Ural,
vorbei an winzigen Dörfern mit kleinen Basiliken.
Im späteren Reiseverlauf entlang einer nicht enden wollenden Moorlandschaft
und Krüppelbirken im westsibirischen Tiefland,
die spannenden Momente der Flussüberquerungen,
wie z.B. des Irtysch oder Jenessei. Unvergesslich!
Die Zugschaffnerinnen waren sehr sorgfältig, hilfsbereit und der Zug überpünktlich!
In unserer 2. Klasse waren entgegen unseres Erwartens kaum russische Familien,
dafür Niederländer, Dänen, Schweizer,...
In Irkutsk wurden wir vom Guide Sergej Masljankov abgeholt,
der wirklich zu empfehlen ist.
Er ist sehr sprachbegabt, hatte uns als Lehrer sehr viel Wissen vermitteln können
und war echt nett.
Der Aufenthalt am Baikalsee in Listwjanka war vielleicht zu kurz -
ja, wir können anderen wirklich empfehlen,
hier doch ein paar Tage länger zu bleiben wegen der noch unberührten Landschaft
und der vielen Wandermöglichkeiten ...
Die Fahrt von Irkutsk nach Ulan Bator war recht kurz
und die Stadt selbst fanden wir nicht so toll,
dafür aber der Tagesausflug in die Mongolische Schweiz -
eine Bilderbuchlandschaft wie in amerikanischen Nationalparks!
Die letzte Zugetappe von Ulan Bator bis nach Peking hatte es 'in sich',
denn am längsten Tag des Jahres fuhren wir bei +37 Grad Hitze im Zug
durch die Wüste Gobi.
Da in den Wagons keine Klimaanlage installiert war, sondern nur Ventilatoren,
die in einem Abteil funktionierten, in einem anderen wiederum nicht,
mussten die Betroffenen natürlich die Zugfenster öffnen,
um nicht "im eigenen Sud" zu garen, mit dem Ergebnis,
dass sich die Dieselabgase schnell im Wagoninnern sammelten
(unser Wagen war der zweite nach der Lok) ...
Wir schmunzeln noch heute über dieses Ereignis ...
die chinesischen Schaffner waren selten in ihrem Dienstabteil
(die russischen im Baikalexpress dagegen fast immer)
und als sie schliesslich erschienen, haben Sie verzweifelt versucht,
die Ventilatoren zu reparieren, natürlich ohne Erfolg.
So hat der Lokführer beim nächsten Halt den Winkel des Austrittventils
an der Lok so verstellt, dass wir wieder etwas besser atmen konnten.
Der Aufenthalt in Peking war mit 4 Nächten eigentlich ausreichend lang.
Wir sind meilenweit durch die riesigen tollen Parks gelaufen
und haben viele interessante Tempel und Statuen entdeckt und fotografiert.
Der Höhepunkt des Pekingaufenthaltes war für uns der Ausflug
zur Chinesischen Mauer bei Mutianyu.
Nicht nur, dass wir hier wieder "Sonne und Wolken" erleben durften,
da uns Peking nur Smog geboten hatte, sondern die Mauer an sich
ist einfach ein Weltwunder und wir haben uns so befreit hier draussen in der Natur,
hoch oben, umgeben von der Kulisse malerischer Bergketten gefühlt.
Schade, dass uns nur eine Stunde Verweildauer auf der Mauer gegönnt wurde,
da die Reiseleiterin Zoe uns am gleichen Tag zu 3 Fabriken 'geschleppt' hatte
(Vasen, Jade und Seide).
Vermutlich wird das wohl immer so gehandhabt wegen der Umsatzbeteiligung der
dortigen Reiseleiter oder?
Jetzt nach diesem phantastischen Urlaub träumen wir schon wieder
von einer nächsten Zugreise - kommt Zeit, kommt Rat -
wieder mit der Transsib bis zum Baikalsee, dann aber weiter bis nach Wladiwostok!
Und eine Fahrt nach St. Petersburg könnten wir uns auch vorstellen.
Sobald unsere Reiseplanung konkret wird,
werden wir uns wieder bei Ihnen melden.
Bis dahin wünschen wir Ihnen eine schöne Zeit!
Herzliche Grüße von
Ingrid + Geir Ödegaard + Jan Marius Börsting
Wir bedanken uns bei Ihnen für die Einsendung Ihres Reiseberichts!